Berlin (epd). Die Deutsche Krebshilfe hat die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil und mehr Früherkennungsuntersuchungen aufgerufen. „Wir haben Instrumente an der Hand, die wir leider in Deutschland nicht nutzen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Gerd Nettekoven, am Samstag im RBB-Inforadio zum Weltkrebstag (4. Februar).
Bekannte Risikofaktoren seien das Rauchen und der Alkohol. „Wir bewegen uns zu wenig und haben oft auch Übergewicht. Auch das sind Risikofaktoren für viele Krebserkrankungen“, erklärte Nettekoven. Der UV-Schutz werde ebenfalls oft vernachlässigt und führe dann zu Hautkrebs: „Diese Dinge kann jeder einzelne von uns beeinflussen.“
Nettekoven betonte, die Menschen sollten sich insgesamt gesundheitsbewusster verhalten und regelmäßig zur Krebsfrüherkennung gehen: „Wenn wir da uns alle anders verhalten würden, dann wäre die Krebssterblichkeit um 75 Prozent zu reduzieren.“
In Deutschland gibt es demnach jährlich 510.000 Krebsneuerkrankungen. „Das ist eine sehr hohe Zahl“, sagte Nettekoven. Doch die Behandlungsmethoden seien inzwischen besser als noch vor 20 Jahren: „Wir können heute die Hälfte aller Krebserkrankungen in unserem Land heilen.“
Die gefährlichsten Krebsarten seien weiterhin der Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gehirntumore. Hier sei es wichtig, auch in Zukunft breit in die Forschung zu investieren. Positive Beispiele seien dagegen Brust-, Darm-, Prostata- oder Hautkrebs. Bei frühzeitiger Erkennung seien diese Krebsarten therapeutisch gut heilbar, sagte Nettekoven.