Bonn (epd). Die katholische Kirche hat im Jahr 2022 rund 23,5 Millionen Euro Anerkennungsleistungen an Betroffene von sexuellem Missbrauch ausgezahlt. Wie aus dem am Freitag in Bonn vorgestellten Tätigkeitsbericht der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen hervorgeht, stieg damit die Gesamtsumme der Auszahlungen seit 2021 auf 32,9 Millionen Euro.
Insgesamt seien im vergangenen Jahr 547 Anträge auf Anerkennungsleistungen eingegangen, teilte die Kommission mit. Seit 2021 erreichten die Kommission insgesamt 2.112 Anträge. Bis zum Stichtag 31.12. 2022 waren 1.839 Anträge entschieden, 1.203 allein im vergangenen Jahr.
Möglich sei die Verdoppelung der bearbeiteten Anträge im Vergleich zum Vorjahr durch eine Erweiterung der Kommission von sieben auf elf Mitglieder, sagte die Vorsitzende Margarete Reske.
Die Anerkennungsleistungen liegen mehrheitlich zwischen 1.000 und 50.000 Euro. In 18 Fällen wurden im vergangenen Jahr Summen über 100.000 Euro ausgezahlt. Seit 2021 war das insgesamt 24 Mal der Fall. Leistungen über 100.000 Euro können nur mit Zustimmung der kirchlichen Institutionen ausgezahlt werden, wie Reske sagte.