Dutzende Tote und Verletzte bei Explosion in Moschee in Pakistan

Dutzende Tote und Verletzte bei Explosion in Moschee in Pakistan
Mindestens 32 Menschen sind am Montag bei einer Explosion in einer Moschee im Nordwesten Pakistans ums Leben gekommen. Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden gehen laut Medienberichten von einem Selbstmordanschlag aus.

Frankfurt a.M., Peschawar (epd). Bei einem mutmaßlichen Anschlag in der pakistanischen Stadt Peschawar sind am Montag Dutzende Menschen getötet worden. Mindestens 32 Menschen seien bei der Explosion während des Mittagsgebets ums Leben gekommen, berichtete die Zeitung „Express Tribune“ unter Berufung auf Behördenangaben. Demnach wurden mehr als 150 Menschen verwundet. Dem Bericht zufolge gehen Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden von einem Selbstmordanschlag aus.

Premierminister Shehbaz Sharif sprach laut der staatlichen Nachrichtenagentur APP von einem Angriff. Demnach erklärte er, Terroristen wollten Panik in dem Land verbreiten. Zunächst übernahm keine Gruppe oder Organisation die Verantwortung. Sharif brach am Montag nach Peschawar auf, um sich über die Lage informieren zu lassen.

Laut Medienberichten waren die Behörden zunächst von 28 Toten ausgegangen. Wie die Nachrichtenagentur APP berichtete, waren viele Verwundete in einem kritischen Zustand. Demnach befindet sich die Moschee in einer Sicherheitszone in Peschawar, der Hauptstadt der an Afghanistan angrenzenden nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa.

In dem mehrheitlich muslimischen Land haben die pakistanischen Taliban (TTP) in den vergangenen Wochen mehrere Anschläge verübt. Bei einem Selbstmordanschlag in der Hauptstadt Islamabad kam dabei Ende Dezember ein Polizist ums Leben. Zuvor hatte die Gruppe eine mit der Regierung ausgehandelte Waffenruhe aufgekündigt und zu Angriffen im ganzen Land aufgerufen. Die pakistanischen Taliban sind ein Zusammenschluss verschiedener islamistischer Gruppen in Pakistan. Sie haben Verbindungen zu den afghanischen Taliban, sind aber eine eigenständige Bewegung.

Der pakistanische Innenminister Rana Sanaullah erklärte auf Twitter, die Krankenhäuser in Peschawar hätten den Notstand ausgerufen. Alle Verwundeten erhielten die bestmögliche Behandlung. Laut der Zeitung „Express Tribune“ rief ein Sprecher des Lady-Reading-Krankenhauses zu Blutspenden auf.

Der deutsche Botschafter in Pakistan, Alfred Grannas, erklärte ebenfalls auf Twitter, er sei zutiefst schockiert über die Nachrichten aus Peschawar. Er verurteile diesen „Terrorakt“, der sich gegen Gläubige gerichtet habe, aufs Schärfste.