Bätzing kritisiert Absage des Vatikans an Synodalen Rat

Bätzing kritisiert Absage des Vatikans an Synodalen Rat

Berlin (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, kritisiert die Kommunikation des Papstes in der Frage des Synodalen Rats. „Warum hat der Papst nicht mit uns darüber gesprochen, als wir im November bei ihm waren?“, sagte Bätzing in einem am Freitag online veröffentlichen Interview mit der Zeitung „Die Welt“. „Da wäre die Gelegenheit gewesen, aber da hat er die Gelegenheit zum Austausch nicht genutzt.“ Derzeit gebe es keinen Gesprächskanal der deutschen Bischöfe mit Papst Franziskus, beklagte der Limburger Bischof.

Bätzing reagierte damit auf einen Brief aus dem Vatikan vom Montag, der der Einrichtung eines Synodalen Rats eine Absage erteilte. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie die Kurienkardinäle Luis Ladaria und Marc Ouellet, die das Schreiben unterzeichnet hatten, gaben an, der Papst stehe hinter dem Inhalt des Briefs.

Bätzing betonte, das Schreiben gehe nicht auf die Initiative des Vatikans zurück, sondern sei die Antwort auf eine Anfrage fünf deutscher Bischöfe. Die Bischöfe beziehungsweise Erzbischöfe von Köln, Passau, Regensburg, Augsburg und Eichstätt hatten sich an Rom mit der Frage gewandt, ob sie am Synodalen Rat teilnehmen müssen oder dürfen.

Der Synodale Rat soll ein Gremium sein, in dem Bischöfe und Laien auch nach Abschluss des Reformprozesses „Synodaler Weg“ im Gespräch blieben. „Es besteht offensichtlich bei manchen die Angst, dass durch ein solches Gremium die Entscheidungshoheit eines Bischofs begrenzt werden könnte“, sagte Bätzing. „Aber genau das ist eben nicht geplant. Wir haben auf Ebene der Bischofskonferenz noch gar nicht mit Rom über die genauen Formate und Inhalte solcher Synodalen Räte gesprochen.“

„Wir haben grundverschiedene Vorstellungen von Synodalität“, sagte Bätzing. „Der Papst versteht darunter ein breites Sammeln von Impulsen aus allen Ecken der Kirche, dann beraten Bischöfe konkreter darüber, und am Ende gibt es einen Mann an der Spitze, der die Entscheidung trifft.“ Bätzing sagte, er selbst halte das aber nicht „für die Art von Synodalität, die im 21. Jahrhundert tragfähig ist.“