Frankfurt a.M. (epd). Im Zuge der Räumung des Fechenheimer Waldes im Frankfurter Osten hat die Polizei vergangene Woche 27 Besetzer und Demonstranten vorübergehend in Gewahrsam genommen. 15 Personen seien wegen der eingeleiteten Strafverfahren und der Verweigerung von Personalienangaben dem Haftrichter vorgeführt worden, teilte die Polizei in Frankfurt am Main am Dienstag mit. Eine Person sei wegen andauernder Verweigerung der Identitätsangabe in Untersuchungshaft genommen worden. Die übrigen Personen seien entlassen worden.
Die Polizei holte nach eigenen Angaben 22 Besetzer unverletzt aus dem Waldstück, das dem Autobahnbau weichen soll. Insgesamt hätten die Beamten 65 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es im Wesentlichen um Verstöße gegen das Hessische Waldgesetz und das Versammlungsgesetz sowie um falsche Namensangabe. Bei den Ermittlungsverfahren handele es sich überwiegend um den Vorwurf des Hausfriedensbruchs. In drei Fällen werde wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie in einem Fall wegen Sachbeschädigung ermittelt. Die Polizei prüfe die Möglichkeiten, die Kosten ihres Einsatzes geltend zu machen.
Bei dem Einsatz vergangene Woche räumte die Polizei eigenen Angaben zufolge mehr als 20 Baumhäuser, Barrikaden und Strukturen in dem Waldstück und baute sie ab. In der Spitze waren nach Angaben des Hessischen Innenministeriums 1.800 Einsatzkräfte am Tag vor Ort gewesen. Demonstranten hatten sich nur in niedriger, zweistelliger Zahl eingefunden. Zwischenfälle gab es nicht.
Die kirchlichen Beobachter, die Zugang zu dem Waldstück hatten, hätten die Räumung als ruhig und geordnet erlebt, sagte Pfarrer Gunter Volz dem epd. Die Polizei sei zurückhaltend und transparent vorgegangen und habe sich bemüht, keine Eskalation entstehen zu lassen.