München (epd). Zwei Frauen und zwei Männer bewerben sich um die Nachfolge des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm. Bei der Wahl am 27. März in München kandidieren nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (47), die Direktorin des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt, Gabriele Hoerschelmann (54), der Münchner Regionalbischof Christian Kopp (58) und der Windsbacher Dekan Klaus Schlicker (55). Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk (BR) am Montag die Namen der vier Kandidierenden veröffentlicht.
Der 62-jährige Bedford-Strohm wird im Oktober nach zwölf Amtsjahren als Bischof verabschiedet. Seit September ist der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Ehrenamt Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), der rund 580 Millionen Christen aus evangelischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen repräsentiert.
Gewählt wird der Amtsnachfolger von der Landessynode. Eine offizielle Bestätigung der Liste gibt es bisher nicht. Ein Kirchensprecher wollte sich zur Namensliste nicht äußern und verwies darauf, dass die Vorbereitung der Bischofswahl Sache der Synode ist. Deren Präsidentin Annekathrin Preidel sagte, man habe sich auf „strenge Vertraulichkeit“ verpflichtet.
Erst am Freitag soll der Wahlvorbereitungsausschuss die endgültige Namensliste beschließen. Laut Gesetzeslage müssen die bayerische Staatsregierung, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sowie die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) der Kandidatenliste zustimmen. Dies steht teils noch aus.
Nina Lubomierski ist gebürtige Hamburgerin und seit Mai 2020 Dekanin im niederbayerischen Landshut. Gabriele Hoerschelmann teilt sich seit 2015 die Direktoren-Stelle und damit die Leitung des landeskirchlichen Partnerschaftszentrums Mission EineWelt in Neuendettelsau mit ihrem Mann Hanns.
Seit Ende 2019 ist Christian Kopp Regionalbischof im nach Gemeindegliedern zweitgrößten Kirchenkreis der bayerischen Landeskirche. Der vierte Kandidat Klaus Schlicker ist seit 2012 Dekan im westmittelfränkischen Windsbach, der Heimat des weltberühmten Knabenchors.
Ursprünglich wollte die Landeskirche nach epd-Informationen die Namen der Kandidatinnen und Kandidaten nächstes Wochenende (28./29. Januar) publik machen. Zunächst sollten die Mitglieder der Synode nach der Sitzung des Wahlvorbereitungsausschusses informiert werden. Insgesamt waren 26 Personen für die Wahl vorgeschlagen worden.