Frankfurt a.M., Islamabad (epd). In Pakistan leiden laut humanitären Helfern nach wie vor Millionen von Menschen unter den Folgen der Hochwasserkatastrophe des vergangenen Sommers. Fünf Millionen Menschen lebten noch in überschwemmten Gebieten und die Ernährungsunsicherheit im ganzen Land verschlimmere sich, erklärte die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) am Montag in Islamabad. Demnach sind schätzungsweise 14,6 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.
Ein Großteil des Ackerlandes und der Landwirtschaft seien durch die Regenfälle „irreparabel geschädigt“ worden, sagte IRC-Landesdirektorin Shabnam Baloch. Seit Beginn der Überschwemmungen kämpften Familien im ganzen Land darum, über die Runden zu kommen. Etwa 8,6 Millionen Menschen litten unter „extremem Hunger“.
Pakistan war in den Sommermonaten von einem überdurchschnittlich starken Monsunregen heimgesucht worden. Mehr als 1.700 Menschen kamen ums Leben. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden rund 440 Brücken sowie 13.000 Kilometer Straße zerstört. Internationale Geber haben dem Land kürzlich rund neun Milliarden US-Dollar (8,2 Milliarden Euro) für den Wiederaufbau zugesagt.
Extremwetter-Ereignisse wie starke Regenfälle, Stürme oder Dürren werden laut Klimaforschern mit der fortschreitenden Erderwärmung häufiger und stärker. Pakistan zählt laut dem Klima-Risiko-Index der Organisation Germanwatch weltweit zu den am stärksten vom Klimawandel bedrohten Ländern. Zugleich weist das Land einen im globalen Durchschnitt äußerst geringen CO2-Ausstoß pro Kopf auf. Die internationale Hilfsorganisation IRC ist nach eigenen Angaben seit 1980 in dem südasiatischen Land tätig.