Münster (epd). Mehrere Tausend Menschen haben am Freitagabend in Münster gegen einen Neujahrsempfang der AfD im Rathaus protestiert. Nach Angaben der Polizei kamen rund 4.000 Demonstranten zu einer Kundgebung auf dem Prinzipalmarkt. Weitere 1.000 Menschen hätten die Sperrstellen rund um den Veranstaltungsort blockiert, so dass einzelne Teilnehmer der AfD-Veranstaltung nicht durchgekommen seien. Die Proteste verliefen nach Polizeiangaben weitestgehend friedlich. Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ als Organisator der Kundgebung sprach von 6.000 Demonstranten.
Die Proteste richteten sich unter anderem gegen die Teilnahme des thüringischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke und Mitbegründer der rechtsextremen AfD-Strömung „Der Flügel“ an der Veranstaltung im Rathaus. Mit dem Neujahrsempfang in der „guten Stube“ der Stadt wolle sich die AfD als normale Partei darstellen, kritisierte das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“. Die Proteste sollten zeigen: „Münster hat keinen Platz für Rassismus, Nationalismus und soziale Ausgrenzung!“
Zu einem ökumenischen Friedensgebet, zu dem das katholische Stadtdekanat, der evangelische Kirchenkreis Münster und die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) eingeladen hatten, kamen nach Angaben des Bistums Münster 250 Besucherinnen und Besucher. Bereits 2017, 2019 und 2020 hatten jeweils mehrere Tausend Menschen in Münster gegen einen Neujahrsempfang der AfD protestiert. In dem Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ sind nach eigenen Angaben gewerkschaftliche, friedenspolitische, kulturelle und zivilgesellschaftliche Gruppen mit antifaschistischen Initiativen, politischen Parteien und Stadtteilinitiativen zusammengeschlossen.