Lützerath: Reul warnt vor weiteren Delikten und beschuldigt "Chaoten"

Lützerath: Reul warnt vor weiteren Delikten und beschuldigt "Chaoten"

Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) warnt angesichts der anhaltenden Proteste gegen die Abbaggerung des Ortes Lützerath vor weiteren Straftaten. Er sprach in Bezug auf Vorfälle in den vergangenen Tagen von „Chaoten“. „Man kann auch für Klimaschutz und die Sache werben und muss keine Straftaten begehen“, sagte Reul am Montag in Düsseldorf.

Seinen Worten zufolge wurden bei der Großdemonstration gegen den Braunkohletagebau am Samstag 81 Polizistinnen und Polizisten verletzt. Neun von ihnen seien danach nicht mehr dienstfähig gewesen. Dabei gelte es zu differenzieren, es handele sich um „total unterschiedliche Verletzungen aus ganz unterschiedlichen Gründen“. Nicht alle seien bei der Begegnung mit Protestierenden entstanden.

„Völlig unbegreiflich“ sei für ihn, dass Menschen trotz Lebensgefahr an die Abbruchkante des Tagebaus gegangen seien. Von den prominenten Köpfen der Klimaschutzbewegung wie den Veranstaltern der Demonstrationen erwarte er, „dass sie sich klar von jeglichen Straftaten distanzieren und nicht noch dazu aufrufen, die Anweisungen der Polizei zu missachten“. Das sei am Samstag der Fall gewesen.

Insgesamt äußerte sich Reul mit dem Polizeieinsatz zur Räumung des Weilers Lützerath zufrieden. „Wir sind alle davon ausgegangen, dass das vier bis sechs Wochen dauert. Und heute ist der sechste Tag, und wir sind mit den Räumungen fertig“, sagte der CDU-Politiker.

Nach seinen Worten wurden insgesamt mehr als 180 Strafanzeigen gefertigt. Auch diese beträfen „ganz unterschiedliche“ Delikte. Aktivisten und Demo-Veranstalter hatten am Sonntag Vorwürfe gegen Einsatzkräfte erhoben und diese für gewalttätige Zwischenfälle sowie Verletzungen von Demonstranten verantwortlich gemacht.