Neuruppin (epd). Die Staatsanwaltschaft Neuruppin muss sich inzwischen mit mehr als 2.000 Selbstbezichtigungen von Klimaschützern befassen. Bis Freitag seien 556 entsprechende Schreiben eingegangen, sagte Oberstaatsanwalt Cyrill Klement dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Neuruppin. Hinzu kämen die am vergangenen Montag persönlich übergebenen Schriftstücke. Die Initiative „Letzte Generation“ hatte zu Wochenbeginn nach eigenen Angaben mehr als 1.700 Selbstanzeigen dort abgegeben.
Klement betonte, die Selbstbezichtigungen würden geprüft. Nähere Auskünfte könnten wegen der laufenden Ermittlungen nicht erteilt werden. Nach den Hausdurchsuchungen bei Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ Mitte Dezember hatte die Initiative Unterstützer zu Selbstanzeigen aufgerufen. In einem Aufruf dazu hieß es: „Werde Teil der kriminellen Vereinigung “Letzte Generation'."
Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hatte die Hausdurchsuchungen in sieben Bundesländern wegen Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung und Störung öffentlicher Betriebe veranlasst. Dabei wurden nach eigenen Angaben umfangreiche schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger beschlagnahmt. Die Durchsuchungsbeschlüsse seien gegen elf Unterstützer gerichtet gewesen, hieß es. Hintergrund seien Aktionen von Klimaschützern gegen Anlagen unter anderem der PCK-Raffinierie in Schwedt im Osten Brandenburgs.