Bonn, Berlin (epd). Die Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutsche Bibliotheksverband starten in den kommenden Monaten in zehn Bibliotheken ihr bundesweites Projekt „Land.schafft.Demokratie“. Die Büchereien liegen in ländlichen Regionen und sollen mit einem Programmschwerpunkt Demokratie, Dialog und Vielfalt in der Gesellschaft stärken, wie die beiden Kooperationspartner am Donnerstag in Bonn und Berlin mitteilten. Geplant sind Lesungen mit Autorinnen und Autoren, Diskussionsrunden mit lokalen Akteuren, Workshops für Mitarbeiter sowie die Unterstützung der Bibliotheken bei der Netzwerkbildung.
Aus fast 80 Bewerbungen wurden folgende Bibliotheken als Projektbeteiligte ausgewählt: die Mediothek Pliezhausen (Baden-Württemberg), die Gemeindebibliothek Neufahrn bei Freising (Bayern), die Stadtbücherei Korbach (Hessen), die Hans-Fallada-Bibliothek, Feldberger Seenlandschaft (Mecklenburg-Vorpommern), die Gemeindebücherei Ganderkesee (Niedersachsen), die Stadt- und Kreisbibliothek „Heinrich Heine“ - Schmalkalden (Thüringen) sowie die Stadtbibliotheken in Brilon (NRW), Bautzen (Sachsen), Lutherstadt Eisleben (Sachsen-Anhalt) und Tönning (Schleswig-Holstein).
„Wir sehen, wie gerade in ländlichen Regionen immer mehr Begegnungsorte wegfallen, aus finanzieller Not der Kommunen oder aufgrund des demografischen Wandels“, sagte der Bundesvorsitzende des Bibliotheksverbandes, Volker Heller. Bibliotheken seien dort oft die letzten verbliebenen öffentlichen und konsumfreien Orte, an denen sich Menschen austauschten, informierten und „respektvoll miteinander streiten können“. „Diese freien Orte müssen verteidigt und noch stärker sichtbar gemacht werden“, erklärte er.
Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, betonte: „Bibliotheken stärken den Zusammenhalt der Gesellschaft.“ In ländlichen Räumen könnten sie „Türöffner für neue Impulse und Angebote der politischen Bildung sein“. Sie leisteten „einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Dialogkultur vor Ort, sozialer Partizipation und zur Stärkung der Medien- und Diskurskompetenzen“.