Düsseldorf, Hamburg (epd). Laut einer AOK-Umfrage ist der Nutzen von Gesundheits-Apps auf Rezept zweifelhaft. Insgesamt würden Digitale Gesundheitsanwendungen (Diga) von 2.600 befragten AOK-Versicherten zwar positiv bewertet, ungefähr die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer halte sie jedoch für verzichtbar, teilte die AOK Rheinland/Hamburg am Mittwoch in Düsseldorf mit. Seit September 2020 haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine Versorgung mit Diga. Seitdem seien bei der AOK Rheinland/Hamburg insgesamt 6.700 Diga genehmigt worden, die Kosten betrugen 1,77 Millionen Euro.
Besonders häufig wurden die Apps bei Adipositas- und Tinnitus-Diagnosen sowie Anwendungen für Rückenbeschwerden, Depressionen und Schlafstörungen verordnet. Dabei bewerteten 58 Prozent der befragten Versicherten die Apps zwar als sinnvolle Ergänzung zu ihrer Therapie, aber nur 26 Prozent der Befragten bezeichneten sie als „unverzichtbar“. Knapp ein Fünftel der Befragten hätten Probleme bei der Umsetzung der digitalen Therapieinhalte.
„Es ist essenziell, dass der Einsatz medizinischer Apps ärztlich begleitet wird, damit die Anwenderinnen und Anwender wirklich profitieren“, sagte Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. Aktuell sind im Diga-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte 41 Anwendungen gelistet, die bei bestimmten Erkrankungen ärztlich verordnet oder direkt bei der Krankenkasse beantragt werden können.