Hamburg (epd). Nach einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) geht mehr als ein Viertel der Beschäftigten „häufig oder sehr häufig“ krank zur Arbeit. Husten, Fieber, Heiserkeit seien für viele kein Grund, sich zu Hause auszukurieren, wie die TK am Donnerstag mitteilte. Unter Führungskräften greifen 21 Prozent häufig zu Medikamenten, um arbeiten zu können.
Homeoffice verstärke das Problem noch, heißt es in der Studie „Präsentismus in einer zunehmend mobilen Arbeitswelt“. So geben 46 Prozent der 1.233 befragten Beschäftigten an, dass es im Homeoffice vorkommt, dass sie arbeiten, obwohl sie sich krank fühlen. Zwölf Prozent arbeiten dort nach eigenen Angaben „häufig“, obwohl sie krankgeschrieben sind, und 30 Prozent nehmen im Homeoffice oft Medikamente, um arbeiten zu können.
Besonders Frauen, Führungskräfte und jüngere Beschäftigte gehen krank ihrer Erwerbsarbeit nach. Als häufigste Gründe werden eine fehlende Vertretung, eine nicht ansteckende Krankheit, dringende Termine, Spaß am Job und die Solidarität mit dem Team genannt. Laut Studie geben nur 17 Prozent der Beschäftigten an, immer zu Hause zu bleiben, wenn sie krank sind.
„Krank zu arbeiten, hilft niemandem“, sagte TK-Vorsitzender Jens Baas. Verzögerte Genesung, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, mehr Fehler und Unfälle sowie angesteckte Kolleginnen und Kollegen: „Das sind nur einige der möglichen Folgen, wenn Beschäftigte krank zur Arbeit gehen“, zählte Baas auf. Dabei wünschten sich die Beschäftigten klare Ansagen und Regeln von ihren Führungskräften.