"Großer Hirte" - Thüringer Altbischof Leich beigesetzt

"Großer Hirte" - Thüringer Altbischof Leich beigesetzt

Gotha (epd). Der langjährige Landesbischof der früheren Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Werner Leich, ist auf dem Gothaer Hauptfriedhof beigesetzt worden. Leich war am 17. Dezember im Alter von 95 Jahren gestorben. In einem Trauergottesdienst in der Gothaer Augustinerkirche würdigte der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, den Verstorbenen am Donnerstag als einen „großen Hirten der Kirche“.

Leich habe in seiner Amtszeit von 1978 bis 1992 die Interessen der Thüringer Landeskirche klar gegenüber dem Staat vertreten, sagte Kramer vor den rund 100 Trauergästen, darunter Familienangehörige, Freunde, Kollegen und Weggefährten Leichs. Er habe auch innerkirchlich klare Regeln für die Dekonspiration in Bezug auf die Staatssicherheit herausgegeben. Damit habe er vielen Menschen geholfen, sich aus den Klauen der Stasi zu befreien.

Leich wurde am 1927 in Mühlhausen geboren. 1951 trat er als Vikar in den Dienst der Thüringer Landeskirche ein. Von 1978 bis 1992 war er Landesbischof der später in der mitteldeutschen Kirche aufgegangenen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen. Von 1980 bis 1983 leitete Leich das Lutherkomitee der Evangelischen Kirchen, von 1983 bis 1986 war er Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche der DDR und von 1986 bis 1990 Vorsitzender der Konferenz der Kirchenleitungen in der DDR. Leich lebte zuletzt in einer diakonischen Einrichtung in Tambach-Dietharz im Landkreis Gotha.