Frankfurt a.M., Ouagadougou (epd). In Burkina Faso sind in der Nacht auf Sonntag 28 Menschen ermordet worden. Das gab die Übergangsregierung in der Nacht auf Dienstag bekannt. Der Anschlag traf den Ort Nouna im Nordwesten Burkina Fasos, wenige Kilometer von der Grenze zu Mali entfernt. Eine Untersuchung finde aktuell noch statt. Noch sei nicht klar, welche Gruppe für den Anschlag verantwortlich ist.
Regierungssprecher Jean Emmanuel Ouédraogo betonte, die Behörden wollten weiter an ihrer aktuellen Strategie gegen den Terrorismus festhalten. Die Bevölkerung solle zusammenhalten. Nach dem Militärputsch im Oktober hatte die Übergangsregierung begonnen, eine Miliz von tausenden Freiwilligen für den Kampf gegen Terroristen zu rekrutieren. Ebensolche Freiwilligen stehen nun im Verdacht, für das Massaker verantwortlich zu sein, wie der französische Sender France24 berichtete.
Im Norden des Landes verübten aber auch Terrorgruppen in den vergangenen Monaten vermehrt Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte. Seit 2015 versucht das Land, Terroristen in der Region zu bekämpfen. Doch als eines der ärmsten Länder der Welt hat Burkina Faso kaum Ressourcen zur Verfügung. Mit dem wenigen Geld hat das Land unter anderem russische Söldner bezahlt, die sie bei der Bekämpfung von islamistischen Kämpfern unterstützen sollen. Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo bestätigte im Dezember entsprechende Berichte.
Gleichzeitig wendet die Übergangsregierung sich von westlichen Verbündeten ab. Am Montag forderte sie Frankreich auf, den Botschafter abzuziehen. Eine Vertreterin der Vereinten Nationen musste das Land ebenfalls verlassen. Am Montag hatten die USA Burkina Faso von ihrem Handelsabkommen African Growth and Opportunity Act ausgeschlossen.