Berlin (epd). Nach dem Amtsantritt des Linkspolitikers Luiz Inácio Lula da Silva als Präsident von Brasilien gibt Deutschland eingefrorene Gelder für den Amazonienfonds wieder frei. Wie das Bundesentwicklungsministerium am Montag in Berlin mitteilte, handelt es sich um 35 Millionen Euro für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes.
2019 hatte die damalige Umweltministerin und heutige Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) die Projektgelder aus der internationalen Klimaschutzinitiative ihres Ministeriums wegen der massiven Abholzung des Regenwaldes unter Präsident Jair Bolsonaro gestoppt. Auch Norwegen als größter Förderer des Amazonienfonds stellte damals seine Einzahlungen ein.
Der 77-jährige Lula hat am Sonntag seinen Amtseid abgelegt. An der Zeremonie nahmen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sowie der Parlamentarische Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Niels Annen, teil. Annen erklärte: „Die neue brasilianische Regierung hat ambitionierte Pläne, den Wald- und Klimaschutz voranzubringen und zugleich benachteiligte Gruppen wie die Indigenen zu stärken.“ Die Freigabe der Millionenzahlung soll seinen Worten nach „nur der Auftakt“ sein, weitere Kooperationen seien geplant.
Der Amazonienfonds wurde den Angaben nach 2008 von der brasilianischen Regierung und der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES gestartet. Neben dem Hauptgeber Norwegen habe sich Deutschland in der Vergangenheit bereits mit rund 55 Millionen Euro daran beteiligt. Nun kommen die freigegebenen 35 Millionen Euro hinzu. Damit liege die deutsche Gesamtbeteiligung am Fonds bei rund 90 Millionen Euro.