Lüchow, Gorleben (epd). Atomkraftgegner befürchten, dass die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke noch weiter verlängert werden könnten. „CDU und AfD lassen keine Gelegenheit aus, für den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke zu plädieren“, sagte der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke, am Mittwoch.
„Von der FDP liest man, dass ihr Verkehrsminister Volker Wissing die Elektromobilität mit Atomstrom wuppen möchte“, fuhr Ehmke fort. Und Parteichef FDP-Christian Lindner habe bereits ein Tempolimit auf den Bundesautobahnen im Tausch für den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ins Spiel gebracht.
Eigentlich hätten die letzten drei noch betriebenen AKW Emsland, Neckarwestheim-2 und Isar-2 zum Jahresende abgeschaltet werden sollen. Mit Blick auf mögliche Energieengpässe und auf Druck sowohl der Opposition als auch der FDP hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) jedoch angeordnet, dass die Reaktoren bis Mitte April weiterlaufen sollen.
„Da sehen wir uns gefordert, uns argumentativ und demonstrativ ins Spiel zu bringen“, sagte Ehmke. Für den Neujahrstag kündigte er einen „Sonntagsspaziergang“ an den Gorlebener Atomanlagen im Wendland an. Am 21. Januar wollen Umweltverbände und Bürgerinitiativen in Lingen im Emsland gegen den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke protestieren.