Frankfurt a.M., Islamabad (epd). Bei einem Selbstmordanschlag in Pakistans Hauptstadt Islamabad ist am Freitag ein Polizist ums Leben gekommen. Mindestens zwei Zivilisten und vier weitere Polizisten wurden verletzt, wie der pakistanische Fernsehsender Dawn unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Die pakistanischen Taliban (TTP) übernahmen demnach die Verantwortung für den Anschlag.
Dem Bericht zufolge stoppte die Polizei in einem Viertel von Islamabad am Vormittag ein Auto, in dem ein Mann und eine Frau saßen. Während der Kontrolle soll der Mann unter einem Vorwand ins Auto gestiegen und sich in die Luft gesprengt haben. Ein von Dawn verbreitete Video vom Anschlagsort zeigte ein brennendes Autowrack auf einer Straße.
Wie Dawn weiter berichtete, bekannten sich die pakistanischen Taliban in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung zu dem Anschlag. Ende November hatten die Islamisten eine im Juni mit der Regierung ausgehandelte Waffenruhe aufgekündigt und zu Anschlägen im ganzen Land aufgerufen.
Der pakistanische Innenminister Rana Sanaullah bestätigte auch den Tod der beiden Terroristen. In einem Interview mit dem pakistanischen TV-Sender Geo News sagte er, die Islamisten hätten einen Anschlag auf ein „hochrangiges Ziel“ in Islamabad geplant. Die pakistanischen Taliban sind ein Zusammenschluss verschiedener islamistischer Gruppen und Bewegungen in Pakistan. Sie haben Verbindungen zu den afghanischen Taliban, sind aber eine eigenständige Bewegung.
Erst am Dienstag wurden laut Medienberichten mehr als 20 Mitglieder der Terrorgruppe getötet, als Sicherheitskräfte eine Geiselnahme in der Stadt Bannu im Nordwesten des Landes beendeten.