Potsdam (epd). Die EU-Beschlüsse zur Klimapolitik sind im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf positive Resonanz gestoßen. Um Menschen und Wirtschaft vor den weltweit wachsenden Klimarisiken zu schützen, mache Europa „ernst bei der Klimapolitik“, erklärte Institutsdirektor und Klimaökonom Ottmar Edenhofer am Montag in Potsdam. Entscheidend sei, dass mit dem neuen Emissionshandel für Transport und Gebäudewärme nun ein zusätzlicher Weg zur Reduzierung der Treibhausgase beschritten werde.
Jetzt müssten „alle anpacken“, betonte Edenhofer. Die Reduzierung der Treibhausgase werde dann nicht mehr allein von der Industrie und vom Energiesektor geleistet. „Auch für den dringend nötigen Sozialausgleich ist jetzt ein Weg markiert“, erklärte der PIK-Direktor: „Auf diesen Wegen müssen wir dann schneller vorankommen, mehr hinkriegen, als jetzt zunächst im Detail beschlossen wurde.“
Die Europäische Union hatte am Wochenende Beschlüsse zu ihrer Klimapolitik getroffen, insbesondere zum Emissionshandel. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums sollen künftig rund drei Viertel aller europäischen CO2-Emissionen an Zertifikate beziehungsweise Emissionsrechte gebunden sein. Ein Marktmechanismus soll dafür sorgen, dass die Preise nicht zu stark ansteigen können. Um die finanziellen Belastungen der zusätzlichen CO2-Bepreisung für einkommensärmere Haushalte abzufedern, soll ein neuer Klimasozialfonds in Höhe von 65 Milliarden Euro eingerichtet werden.