Dortmund (epd). Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, wirft den Krankenhäusern Intransparenz und Panikmache im Blick auf den Krankenstand beim Klinikpersonal vor. „Besonders Krankenhäuser mit ihren ärztlichen Fachverbänden addieren mittlerweile stündlich ihre Schreckensmeldungen zum Sirenengeheul“, sagte Brysch am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Hohe Krankenstände gebe es „als Regel im System“, zudem sei die Lage vor Weihnachten immer angespannt gewesen.
„Wenn im Jahresschnitt 7,72 Prozent der Pflegekräfte krank sind, dann sind jetzt beim aktuellen Infektionsgeschehen und der Vorweihnachtszeit die zehn Prozent Krankmeldungen vorhersehbar“, sagte Brysch. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, hatte den Personalausfall mit neun bis zehn Prozent angegeben.
Dazu sagte Brysch, tatsächlich wisse außerhalb der Krankenhäuser niemand, wie die Lage auf den unterschiedlichen Stationen tatsächlich sei. „Die Betreiber liefern keine tagesaktuellen Zahlen, um die Belastung innerhalb der verschiedenen Abteilungen und Kliniken der Hospitäler zu messen“, kritisierte der Patientenschützer. „Intransparenz gehört zum Geschäftsmodell deutscher Krankenhäuser.“
Dabei seien die Patientinnen und Patienten die Verlierer, denn Panikmache führe dazu, dass behandlungsbedürftige Menschen lieber zuhause blieben, sagte Brysch. „Drei Millionen weniger Krankenhauspatienten in fünf Jahren machen das deutlich.“