Berlin (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Unverständnis über die Protestaktionen der Klimabewegung „Letzte Generation“ geäußert. Er wolle nicht verhehlen, dass er viele Aktionen der Gruppe nicht verstehe, „weil sie zu sehr vom eigentlichen Thema ablenken“, sagte Scholz in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag, online).
Es gehe nicht „um Tomatensuppe oder Kartoffelbrei, auch nicht allein um ein Tempolimit“, sagte Scholz und ergänzte: „Wir müssen den menschengemachten Klimawandel aufhalten, ohne die wirtschaftlichen Perspektiven für die Bürgerinnen und Bürger zu gefährden. Sonst funktioniert das nicht.“ Scholz sagte, er habe erst jüngst Vertreter der Bewegung zu Gast bei einem seiner Bürgerdialoge gehabt. „Wir haben miteinander gesprochen - und blieben bei unseren unterschiedlichen Ansichten“, sagte der Kanzler.
Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ sorgen mit ihren Protestformen für viel Aufmerksamkeit und Kritik. Sie blockierten in der Vergangenheit den Autoverkehr, indem sie sich auf Straßen festklebten, bewarfen Kunstwerke in Museen mit Lebensmitteln und drangen auf Flughafengelände ein. In der vergangenen Woche hatte es bei Mitgliedern der Gruppe Hausdurchsuchungen gegeben, weil die Justiz bei Aktionen gegen die Raffinerie in Schwedt strafbare Handlungen vermutet.