Köln (epd). Die anhaltenden russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine bedeuten nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef eine besondere Gefahr für die sieben Millionen Kinder im Land. Weil die Wasserversorgung und Heizungen nicht richtig funktionieren, steige das ohnehin schon hohe Risiko von Lungenentzündung, saisonaler Grippe, von Wasser übertragenen Krankheiten und Covid-19, erklärte Unicef Deutschland am Mittwoch in Köln.
Ohne Strom seien die Kinder zudem extremer Kälte ausgesetzt und könnten auch nicht mehr online lernen. Dies sei aber für viele Mädchen und Jungen oftmals der einzige Zugang zu Bildung, da viele Schulen beschädigt oder zerstört seien.
„Millionen von Kindern stehen vor einem trostlosen Winter in Kälte und Dunkelheit, ohne zu wissen, wie oder wann sich die Situation verbessert“, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „Abgesehen von den unmittelbaren Gefahren, die die eisigen Bedingungen mit sich bringen, sind die Kinder auch der Möglichkeit beraubt, zu lernen oder mit Freunden und ihren Verwandten in Kontakt zu bleiben.“
Das belaste neben der körperlichen auch ihre psychische Gesundheit stark. Besonders schwierig sei die Situation für die 6,5 Millionen Binnenvertriebenen, unter ihnen 1,2 Millionen Kinder.