Frankfurt a.M., Goma (epd). In dem von Konflikten und Gewalt heimgesuchten Osten der Demokratischen Republik Kongo haben die M23-Rebellen ihre Bereitschaft angekündigt, sich aus den von ihnen kontrollierten Gebieten zurückzuziehen. Wie der von den UN finanzierte Sender Radio Okapi am Mittwoch berichtete, will die mutmaßlich von Ruanda unterstützte Gruppe nach eigenem Bekunden die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden in dem zentralafrikanischen Land unterstützen.
Die Rebellen verbreiteten dem Bericht zufolge am Dienstagabend eine entsprechende Erklärung, kurz nachdem sich die kongolesische Regierung und die Vertreter Dutzender anderer bewaffneter Gruppen auf ein Ende der Gewalt im Ostkongo geeinigt hatten. Die M23-Rebellen nahmen an den von dem ehemaligen kenianischen Präsidenten Uhuru Kenyatta vermittelten Gesprächen nicht teil.
Im Ostkongo herrscht seit Jahrzehnten ein blutiger Konflikt um Macht und die Kontrolle der reichhaltigen Rohstoffvorkommen. Die M23-Miliz gilt als die schlagkräftigste Gruppe, ihr werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Vor zehn Jahren hatte die Gruppe zeitweise die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, Goma, unter ihrer Kontrolle. Seit diesem Frühjahr hat M23 wieder mehrere Orte eingenommen. Unter anderem macht die Regierung Kämpfer der Gruppe für ein Massaker an 272 Menschen Ende November in Stadt Kishishe verantwortlich. Die Vereinten Nationen untersuchen die Vorwürfe vor Ort.
Bereits Ende November hatten sich die kongolesische und ruandische Regierung auf eine Feuerpause der M23 geeinigt. Die Rebellen waren nicht an den Verhandlungen beteiligt und erklärten zunächst, sich nicht daran halten zu wollen. Später versprachen sie es doch, allerdings gab es immer wieder Berichte über Kämpfe.
Ihren Ursprung hat die Miliz M23 in der Zeit des Genozids in Ruanda. Damals wurde sie von den Truppen des heutigen ruandischen Präsidenten Paul Kagame ausgestattet, um Hutu-Milizen zu verfolgen, die sich nach ihren Mordzügen im Ostkongo abgesetzt hatten. Die UN werfen Ruanda vor, die Gruppe mit Waffen und Personal zu unterstützen.