Frankfurt a.M. (epd). Einem Medienbericht zufolge ist der Generalbundesanwalt am frühen Mittwochmorgen gegen eine mutmaßliche terroristische Vereinigung vorgegangen, die unter anderem einen bewaffneten Angriff auf den Bundestag geplant haben soll. Die Gruppe soll aus einem Netzwerk aus „Reichsbürgern“ und Verschwörungsideologen bestehen, zu dem nach Informationen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ neben anderen ein adliger Unternehmer aus Frankfurt am Main, eine ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete und Richterin aus Berlin sowie mehrere ehemalige Angehörige des Kommandos Spezialkräfte (KSK) und der Fallschirmjäger der Bundeswehr gehören. Die Gruppierung soll dem Bericht zufolge geplant haben, die staatliche Ordnung gewaltsam zu beseitigen und mit Waffengewalt einen Umsturz herbeizuführen.
Bei einer der größten Durchsuchungsaktionen der bundesdeutschen Geschichte durchsuchen dem Bericht zufolge seit dem Morgen Einsatzkräfte mehr als 130 Häuser, Wohnungen und Büros in elf Bundesländern. 51 Personen gelten nach Informationen von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ bislang als Beschuldigte, für 25 soll es einen Haftbefehl geben. Bundesweit rückten demnach Polizeieinheiten, darunter GSG9-Spezialkräfte der Bundespolizei, an. Zuvor hätten das Bundeskriminalamt (BKA), mehrere Landeskriminalämter und Verfassungsschutzbehörden umfangreiche Ermittlungen geführt.
Die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden hatten dem Bericht zufolge im Frühjahr dieses Jahres nach ersten Hinweisen des Landesamtes für Verfassungsschutz in Hessen begonnen. Dort sei man auf einen Adligen aufmerksam geworden: Heinrich XIII. Prinz Reuß, 71 Jahre alt, Immobilienunternehmer mit Wohnsitz in Frankfurt am Main und Gutsherr eines Jagdschlosses im ostthüringischen Bad Lobenstein. Er gelte als Hauptbeschuldigter.