Berlin (epd). Die durchschnittlichen Stundenlöhne in tarifgebundenen Pflegeeinrichtungen, die gleichzeitig eine Lohnuntergrenze für die gesamte Branche darstellen, sind einem Medienbericht zufolge in den vergangenen zwölf Monaten um rund 2,7 Prozent auf 20,37 Euro pro Stunde gestiegen. Das zeige eine bundesweite Auswertung der AOK, berichtet das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Sonntag).
Pflegeeinrichtungen, die an einen Tarif oder an eine kirchliche Arbeitsrechtsregelung gebunden sind, mussten die Daten zur Entlohnung ihrer Beschäftigten zum 30. September 2022 an die Landesverbände der Pflegekassen melden. Das daraus ermittelte regional übliche Entlohnungsniveau in den einzelnen Bundesländern gilt seit dem Inkrafttreten einer gesetzlichen Neuregelung als Lohnuntergrenze, die auch von Pflegeeinrichtungen ohne Tarifvertrag nicht unterschritten werden darf. Andernfalls können die Einrichtungen nicht mehr mit den gesetzlichen Pflegekassen abrechnen.
Im Einzelnen liegt der durchschnittliche Stundenlohn für Hilfspersonal dem Medienbericht zufolge bei 17,03 Euro. Das seien 2,53 Prozent mehr als 2021. Pflegeassistenzpersonal mit mindestens einjähriger Ausbildung habe ein durchschnittliches Entlohnungsniveau von 19,05 Euro pro Stunde (plus 1,98 Prozent). Für Fachpersonal mit mindestens dreijähriger Ausbildung liege der Stundenlohn jetzt bei 23,38 Euro (plus 2,86 Prozent).
Deutliche Unterschiede gebe es zwischen den Bundesländern. Während die durchschnittliche Entlohnung in Mecklenburg-Vorpommern bei 18,79 Euro pro Stunde liege, seien es in Nordrhein-Westfalen 21,05 Euro.