Berlin (epd). Umweltorganisationen haben die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich bei der Weltbiodiversitätskonferenz auf verbindliche Standards zur Bekämpfung des globalen Artensterbens zu verständigen. Die Teilnehmer der in Montreal geplanten Weltnaturkonferenz müssten 60 Milliarden Dollar pro Jahr für die Bewahrung der Biodiversität bereitstellen, erklärten der BUND, der Deutsche Naturschutzring, Greenpeace, Nabu und WWF am Mittwoch in Berlin.
Das globale Artensterben und der Verlust lebensnotwendiger Ökosysteme schritten ungebremst voran, beklagten die Umweltorganisationen. Sie äußerten die Erwartung auf eine Trendwende bei der Weltnaturkonferenz, zu der Vertreter aus 197 Vertragsstaaten vom 7. bis 19. Dezember in Kanada zusammenkommen.
Um den Erfolg von Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität zu messen, seien klare Indikatoren und ein einheitliches Berichtswesen nötig, sagte der geschäftsführende Vorstand beim World Wide Fund For Nature (WWF) Deutschland, Christoph Heinrich. Nur so könne überprüft werden, wo nachgebessert werden müsse.
Der Präsident des Naturschutzbundes (Nabu), Jörg-Andreas Krüger, forderte, der Anteil der Schutzgebiete müsse von 17 Prozent der weltweiten Landflächen auf 30 Prozent erhöht werden. Dabei seien Entschädigungen für die dort lebende indigene Bevölkerung nötig.
Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser mahnte, Schutzgebiete dürften nicht nur auf dem Papier existieren, sondern müssten auch umgesetzt werden. Dabei müssten Menschen nicht aus Schutzgebieten ausgeschlossen werden. Vielmehr gehe es darum, eine industrielle Nutzung der Flächen zu verhindern.