Die Aktivisten dürften "nicht einfach kriminalisiert" werden, sagte Jung vor der in Offenbach tagenden Kirchensynode. Es seien "junge Menschen, die zutiefst bewegt und sehr bewusst den Weg eines friedlichen zivilen Ungehorsams" wählten, um vor den lebenzerstörenden Folgen der Erderhitzung zu warnen.
Zudem reflektierten sie immer wieder die Verhältnismäßigkeit ihrer Protestmaßnahmen, fügte der Kirchenpräsident hinzu. Er halte den kirchlichen Dialog mit der "Letzten Generation" nicht nur für "wünschenswert", sondern für "geboten".
Die Klimaaktivisten waren wegen Straßenblockaden, Farbattacken auf berühmte Gemälde und zuletzt wegen des Lahmlegens des Flugbetriebs auf dem Flughafen BER Berlin-Brandenburg heftig kritisiert worden. Nach Überzeugung von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) zerstören derartige Aktionen die Akzeptanz für den Kampf gegen den Klimawandel.
Zuletzt sorgte die Haltung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Protesten der Klimabewegung für Diskussionen. Anna-Nicole Heinrich, die als Präses der Synode eines der drei EKD-Leitungsgremien neben Rat und Kirchenkonferenz repräsentiert, hatte Anfang November am Rande der EKD-Synodentagung in Magdeburg Respekt für die Klimaaktivisten geäußert. Sie stellten ihr eigenes Wohl zurück, um "gewaltfreien, zivilen Widerstand" zu leisten. Zuvor hatte Aimée van Baalen als Vertreterin der "Letzten Generation" zu den 128 Delegierten des Kirchenparlaments gesprochen und von großen Teilen des Plenums Applaus erhalten.