Berlin (epd). Die Energieökonomin Claudia Kemfert hält anhaltenden Protest an der Klimapolitik der Bundesregierung für berechtigt und wichtig. Zugleich mahnt sie Verhältnismäßigkeit beim Einsatz der Mittel an. Nach der Blockade des Flughafens BER Berlin-Brandenburg durch Klima-Aktivisten sagte die Wissenschaftlerin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Freitag im RBB-Inforadio: „Ich verstehe die Verzweiflung, die dahinter ist.“ Ziel sollte aber eher sein, mit demokratischen Mitteln vorwärtszukommen.
Kemfert verwies darauf, dass Deutschland nach Expertenmeinung die Klimaziele nicht erfüllt. Dies gelte für alle Sektoren, also den Energiesektor, aber erst recht den Verkehrssektor. Auch im Gebäudesektor sei „wahnsinnig viel versäumt“ worden. Kritik daran sei daher „berechtigt und wichtig“. Bei dem Protest müsse aber immer geschaut werden, „dass die Verhältnismäßigkeit auch da ist“. Klima-Aktivisten hatten am Donnerstag den Flugverkehr in der Hauptstadtregion lahmgelegt, in dem sie auf das Flughafengelände vorgedrungen waren.