Köln, Hannover (epd). Der Klimaforscher Mojib Latif hat die Verdienste Deutschlands um den Klimaschutz gelobt. Es werde vergessen, „dass Deutschland schon etwas Unglaubliches geleistet hat“, sagte Latif im „Wochentester“-Podcast von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND). Seit 1990 sei der weltweite Ausstoß von CO2 um 60 Prozent gestiegen, „bei uns in Deutschland um knapp 40 Prozent gesunken. Das heißt: Es ist möglich.“
„Ich möchte daran erinnern, dass Deutschland einseitig die Erneuerbaren Energien nach vorne gebracht und bezahlbar gemacht hat“, sagte Latif. „Wäre das nicht der Fall gewesen, würden die Erneuerbaren Energien nicht in einem Land wie China boomen. Das ist ein historisches Verdienst Deutschlands, was vielleicht retrospektiv als ein Meilenstein betrachtet werden wird, wenn wir denn wirklich das Pariser Klimaschutzabkommen einhalten sollten.“
Weltklimakonferenzen hält der Kieler Wissenschaftler dagegen für nicht zielführend. „Das war jetzt die 27. Weltklimakonferenz und die Emissionen steigen immer noch“, kritisierte Latif. Er sprach sich für eine „Allianz der Willigen“ aus. „Das heißt: Die Länder, die etwas tun möchten, die sollten jetzt einfach voran gehen.“