Frankfurt a.M., Scharm el Scheich (epd). Beim Weltklimagipfel in Scharm el Scheich haben die Delegierten am Samstagabend weiter um eine Einigung gerungen. Annäherung gab es laut Teilnehmern bei den Gesprächen zum Umgang mit Schäden und Verlusten. Die Staaten sind sich demnach einig, einen Fonds für Kompensationszahlungen auf den Weg zu bringen. Zum Aufbau des Fonds soll ein Komitee Vorschläge bis zur nächsten Klimakonferenz in Dubai erarbeiten. Offen soll zunächst bleiben, ob nur Industriestaaten oder auch Schwellenländer wie China in den Fonds einzahlen müssen. China hatte in den vergangenen Tagen finanzielle Verpflichtungen klar abgelehnt.
Strittig blieb unterdessen ein geplantes Arbeitsprogramm zur verstärkten Minderung der Treibhausgase. Es soll dazu beitragen, das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Nach den Vorstellungen der Europäischen Union soll das Programm bis zum Jahr 2030 jährliche Überprüfungen von Zwischenschritten enthalten. Am Vormittag hatte die EU mit einem Scheitern des Gipfels gedroht, weil die Entwicklungsländergruppe G77 auf Formulierungen bestand, die die Verbindlichkeit des Arbeitsprogramms infrage stellen.
Bei der Klimakonferenz beraten Delegierte aus fast 200 Ländern seit zwei Wochen über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Es setzt das Ziel, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Offiziell sollte der Gipfel bereits am Freitag zu Ende gehen.