Hamburg (epd). Der Fußball hat DFB-Nationalspieler Antonio Rüdiger einen Aufstieg aus armen Verhältnissen ermöglicht. „Der Fußball hat mich gerettet“, sagte der 29-jährige Innenverteidiger von Real Madrid dem „Spiegel“. In seiner Jugend seien einige seiner Freunde im Gefängnis gelandet. „Es hieß immer nur: Die sind im Urlaub. Aber ich wusste: Das kann dir auch passieren. Denn wir alle hatten ja dieselben Probleme. Wir alle waren arm.“
Rüdiger wuchs als jüngstes von sechs Kindern in Berlin-Neukölln bei einer alleinerziehenden Mutter aus Sierra Leone auf. „Ich wusste schon als Achtjähriger: Ich muss es unbedingt schaffen, um meine Familie hier rauszuholen“, sagte der Fußballprofi. Neukölln sei damals ein heißes Pflaster gewesen. „Ich kannte keinen einzigen Deutschen. Sie haben sich dort nicht hingetraut.“
Auch er hätte kriminell werden können. „Was hätte ich denn sonst machen sollen? Viele Leute sagen: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Und das stimmt auch“, erklärte Rüdiger. „Aber wenn man so aufwächst wie ich, dann ist das verdammt schwer, nicht selbst abzurutschen.“