Berlin (epd). Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) erwartet für die Schlussphase der Weltklimakonferenz weiter harte Verhandlungen. „Es hört sich im Moment sehr positiv an, dass es Fortschritte gegeben hat“, sagte Lemke am Freitag im Inforadio des RBB dazu, dass neue Vorschläge zu Ausgleichszahlungen an ärmere Länder für klimabedingte Schäden vorliegen. Sie rechne aber damit, dass die Verhandlungen im ägyptischen Scharm el Scheich noch bis in die Nacht oder sogar bis in den Samstag hinein dauern werden.
Lemke wertete es Erfolg, dass erstmals bei einer UN-Klimakonferenz über den Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten in ärmeren Ländern verhandelt wurde. Es seien aber schwierige Fragen bezügliche der Finanzierungsmechanismen für den geplanten Ausgleichsfonds zu klären.
Nach fast zweiwöchigen Verhandlungen soll die Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich am Freitag offiziell zu Ende gehen. Entwicklungsländer fordern einen zentralen Geldtopf zur Kompensation von Zerstörungen durch Unwetter, Dürren und den steigenden Meeresspiegel. Industriestaaten ziehen einen Mix aus bestehenden Hilfsmechanismen und Versicherungen vor und fordern zudem eine Beteiligung großer Schwellenländer wie China.
Bei dem Klimagipfel verhandeln seit dem 6. November Delegierte aus fast 200 Ländern über konkrete Schritte zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Ziel ist es, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Derzeit steuert die Welt Fachleuten zufolge auf rund 2,5 Grad Celsius zu.
Lemke hob hervor, dass sich die G20-Staaten erneut zum 1,5 Grad-Ziel bekannt hätten. Doch wie es erreicht werden soll, sei weiter unklar.