Scharm el Scheich (epd). UN-Generalsekretär António Guterres beklagt bei der Weltklimakonferenz einen Vertrauensverlust zwischen Nord und Süd sowie zwischen Industriestaaten und Schwellenländern. Das Ende des Gipfels sei bereits in 24 Stunden vorgesehen, „und die Parteien bleiben bei einer Reihe wichtiger Fragen gespalten“, sagte er am Donnerstag im ägyptischen Scharm el Scheich. Es sei aber nicht die Zeit, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Gegenseitige Schuldzuweisungen seien ein Rezept für gegenseitig sichergestellte Zerstörung.
Er rief alle Parteien auf, in dieser kritischen Phase der Verhandlungen der größten Herausforderung der Menschheit gerecht zu werden und den Klimaschutz zu liefern, den die Menschen und der Planet so dringend benötigten. Konkret forderte er eine ambitionierte Vereinbarung zum Umgang mit Schäden und Verlusten in armen Ländern sowie über finanzielle Hilfen. „Die Zeit, über Schäden und Verluste nur zu sprechen, ist vorbei. Wir brauchen Taten“, sagte er.
Guterres betonte: „Die Welt brennt und ertrinkt vor unseren Augen. Ich fordere alle Parteien auf, zu zeigen, dass sie das sehen - und begreifen.“ Er rief die verhandelnden Staaten auf, ein klares Signal zu senden, dass die Stimmen jener, die sich an den Frontlinien der Krise befänden, „endlich gehört werden“. Nun sei ein Moment für Solidarität.