Scharm el Scheich (epd). Im Streit über einen Fonds zur Kompensation von klimabedingten Schäden und Verlusten in armen Ländern gibt es eine erste Annäherung. Bei der Weltklimakonferenz in Scharm el Scheich verständigten sich die Delegierten zumindest auf einige technische Aspekte. Wie das Bundesentwicklungsministerium am Donnerstag mitteilte, geht es um Struktur und Mandat für das sogenannte Santiago-Netzwerk für Schäden und Verluste. Darüber können Entwicklungsländer schneller Zugriff auf Finanzhilfen für den Wiederaufbau nach Überflutungen, Dürren und anderen Katastrophen erhalten.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) erklärte, „dieses erste Teilergebnis zeigt, dass eine Einigung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern in diesem schwierigen Themenfeld gelingen kann“. Deutschland engagiere sich hier als Brückenbauer.
Die ägyptische Präsidentschaft beim Klimagipfel hat die Sonderbeauftragte der Bundesregierung für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, gebeten, gemeinsam mit der chilenischen Umweltministerin Maisa Rojas bis Donnerstagabend Kompromissmöglichkeiten auszuloten, die dann am Freitag diskutiert werden können.
Der Klimagipfel befindet sich in der heißen Phase. Offiziell endet er am Freitag, doch gehen viele von einer Verlängerung aus. Delegierte aus fast 200 Länder verhandeln seit dem 6. November über konkrete Schritte zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Ziel ist es, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Derzeit steuert die Welt nach Einschätzung von Fachleuten auf rund 2,5 Grad Celsius zu.