Scharm el Scheich (epd). Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat nach ihrer Ankunft beim UN-Klimagipfel in Ägypten die Bedeutung von Menschenrechten im Kampf gegen die Erderwärmung betont. Der Klimawandel bedrohe die Menschenrechte und zugleich könne er nicht ohne Menschenrechte bekämpft werden, sagte sie am Mittwoch bei einer Diskussion im deutschen Pavillon der Konferenz in Scharm el Scheich. Wenn Menschen wegen klimabedingter Katastrophen ihre Heimat verlören, dann sei das zugleich ein Verlust ihres Rechts zu leben, wo sie wollten. Ohne eine aktive Zivilgesellschaft wiederum würden die internationalen Klimagespräche noch längst nicht auf dem aktuellen Stand sein.
Der Direktor der Umwelt- und Menschenrechtsabteilung der Organisation Human Rights Watch, Richard Pearshouse, machte bei der Debatte auf die Situation des in Ägypten inhaftierten Journalisten und Aktivisten Alaa Abd el-Fattah aufmerksam. Ägypten sei im Hinblick auf Menschenrechte ein „Schwarzes Loch“, sagte er. Pearshouse kritisierte zugleich, dass manche sagten, Menschenrechtsdebatten lenkten von dem eigentlichen Thema der Konferenz ab, dem Klimawandel. Der frühere Softwareentwickler Abd el-Fattah ist einer der bekanntesten Demokratieaktivisten in dem nordafrikanischen Land.