Groß Strömkendorf, Schwerin (epd). Fast vier Wochen nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft für Ukrainer in Groß Strömkendorf bei Wismar hat die Polizei einen 32-jährigen Feuerwehrmann als Tatverdächtigen festgenommen. Das Amtsgericht Schwerin habe gegen ihn Haftbefehl erlassen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung in einem Fall sowie der Brandstiftung in drei weiteren Fällen, teilte die Staatsanwaltschaft Schwerin am Mittwoch mit. Der Tatverdächtige befinde sich in Untersuchungshaft. Bislang gebe es keine Anhaltspunkte für eine politisch motivierte Tat.
Der wegen Brandstiftungsdelikten strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getretene Beschuldigte habe die Taten in Abrede gestellt, hieß es.Der Beschuldigte sei dringend verdächtig, in den Abendstunden des 19. Oktober das aus Reet bestehende Dach des ehemaligen Hotels „Schäfereck“ in Groß Strömkendorf, das zur Tatzeit als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine diente, in Brand gesetzt zu haben, hieß es. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs hielten sich 14 Flüchtlinge und drei Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes in dem Gebäude auf. Sie blieben unverletzt. Es entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe. Der Brandursachenermittler habe festgestellt, dass das Gebäude willentlich mit offenem Feuer und „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unter Hinzunahme von Brandlegungsmitteln“ in Brand gesetzt wurde, hieß es.
Der Beschuldigte sei auch dringend tatverdächtig, am 30. Juni ein Feuer in einem zwischen Niendorf und Alt Bukow befindlichen Waldgebiet gelegt, am 12. August in Blowatz einen Carport in Brand gesetzt sowie am 12. September eine auf einer Ackerfläche zwischen Kalsow und Kartlow gelegene Strohmiete angezündet zu haben. Weitere 15 Brände seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen.