Hannover (epd). Die Zahl der diagnostizierten Depressionen ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Zwischen 2011 und 2021 nahmen wiederkehrende Depressionen einer Statistik der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) zufolge um rund 71 Prozent zu. Bei kürzeren einmaligen depressiven Phasen, sogenannten depressiven Episoden, betrug das Plus mehr als 20 Prozent, wie die Kasse mit Sitz in Hannover am Montag mitteilte.
Der deutschlandweit höchste Anstieg für wiederkehrende Depressionen von 2011 bis 2021 wurde den Angaben zufolge mit fast 112 Prozent in Baden-Württemberg verzeichnet, der niedrigste in Hamburg mit 39 Prozent. Bundesweit leiden den Angaben zufolge mehr als 18 Prozent der Frauen und mehr als 9 Prozent der Männer an einer oder beiden genannten Formen der Depression.
Die Corona-Krise wirke sich auf die Depressions-Statistik bislang kaum aus, teilte die Kasse mit. Von 2019 auf 2021 sei nur bei wiederkehrenden Depressionen ein leichtes Plus von bundesweit etwa 6 Prozent zu verzeichnen. Das zeige, dass sich die Pandemie vor allem negativ auf Menschen auswirke, die bereits an einer Depression leiden. Noch sei es aber zu früh, die Entwicklung in der Corona-Krise umfänglich zu bewerten.