Hannover (epd). Speziell ausgebildete Corona-Spürhunde haben im Feldversuch eindrucksvoll ihre Treffsicherheit bewiesen. Ihre Trefferquote bei einer Studie lag bei fast 100 Prozent, wie die Tierärztliche Hochschule Hannover am Freitag mitteilte. Für die Studie hatten Wissenschaftler Ende 2021 vier Konzerte veranstaltet, bei denen die Corona-Spürhunde am Einlass an Tupfern mit Schweißproben aller Besucherinnen und Besucher rochen, um Corona-Infektionen zu entdecken.
Bei den Forschungen wirkten auch Experten der Medizinischen Hochschule Hannover und des Robert Koch-Instituts in Berlin mit. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team nun in der Fachzeitschrift BMJ Global Health. Das niedersächsische Wissenschaftsministerium hatte die Studie mit rund einer Million Euro unterstützt.
Acht Hunde waren darauf trainiert worden, positive Corona-Proben am Geruch zu erkennen. Das Projektteam organisierte Konzerte mit der Band „Fury in the Slaughterhouse“, dem Sänger Bosse, dem Rapper Sido und dem DJ „Alle Farben“, zu denen insgesamt 2.802 Teilnehmende kamen. Sie alle gaben Schweißproben ab. Die Spürhunde erkannten in 99,93 Prozent aller Versuche die negativen Proben und in 81,58 Prozent aller Fälle die positiven Proben. Die Gesamtrate übereinstimmender Ergebnisse zwischen Hunden und anderen Tests betrug 99,68 Prozent.
Schon im Juli 2020 hatte ein Forschungsteam der Tierärztlichen Hochschule in einer Pilotstudie gezeigt, dass Hunde mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn in der Lage sind, Speichelproben von Sars-Cov-2-infizierten und gesunden Menschen unter Laborbedingungen mit rund 94-prozentiger Sicherheit zu unterscheiden. Eine Folgestudie ergab, dass auch Schweiß und Urin geeignete Probenmaterialien sind. Ziel des Konzert-Feldversuchs unter dem Titel „Back to Culture“ war es zu prüfen, ob und wie Großveranstaltungen durch den Einsatz von Corona-Spürhunden sicherer werden können.