Berlin (epd). Die Bundesregierung will zum Klimaschutz Moorlandschaften fördern. Das Kabinett beschloss am Mittwoch in Berlin eine Nationale Moorschutzstrategie, die unter anderem vorsieht, dass entwässerte Moorböden im Bundesbesitz möglichst vollständig wieder vernässt und damit die Moore wiederhergestellt werden. Dem Bund gehört den Angaben nach etwa ein Prozent der Flächen in Deutschland.
Davon werde der überwiegende Teil entwässerter Moorböden militärisch genutzt. Überdies sollen Förderprogramme Landwirten Anreize geben, wieder Wasser in ihre Ackerbauflächen zu leiten. Dort könnten dann Sauergräser oder Schilf angebaut oder sogar Solaranlagen aufgestellt werden. Der Torfabbau solle auslaufen.
Moore sind Langzeitspeicher für Kohlenstoff. Moorböden machen laut Umweltministerium etwa fünf Prozent der deutschen Landfläche aus und sind vor allem im Norddeutschen Tiefland und im Alpenvorland zu finden. In den Mooren ist den Angaben zufolge genauso viel Kohlenstoff gespeichert wie in den deutschen Wäldern.
92 Prozent der Moore sind nach Angaben des Umweltministeriums entwässert und werden insbesondere als Weidefläche für Milchkühe genutzt. Dadurch kommt immer mehr Torf mit Luft in Berührung und der Kohlenstoff wird als klimaschädliches Treibhausgas freigesetzt. Jährlich gelangten so 53 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in die Atmosphäre - was etwa 7,5 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgas-Emissionen entspreche.
Wie viel Geld genau der Bund für die Wiederherstellung von Moorlandschaften ausgeben will, blieb zunächst unklar. Im Jahr 2025 soll der Prozess der Wiedervernässung von Mooren untersucht und auf Grundlage der Ergebnisse der Ausstieg aus der Moorentwässerung mit konkreten Treibhausgasminderungszielen bis 2045 festgelegt werden.