Düsseldorf (epd). Der Klimaforscher Niklas Höhne wirbt für mehr individuelle Beiträge zum Klimaschutz. „Es gibt in Deutschland viele Menschen, die es sich leisten könnten, ihr klimaschädliches Verhalten umzustellen“, sagte der Mitgründer des Kölner Thinktanks „NewClimate-Institut“ der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Jeder muss einen Beitrag leisten, weil es wirklich einen Unterschied macht, wie viel wir Auto fahren, mit dem Flugzeug fliegen oder Fleisch essen.“
Es sei wichtig, dass die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius gestoppt werde, erklärte Höhne mit Blick auf die bis zum 18. November laufende Weltklimakonferenz in Ägypten. „Derzeit steuert die Welt auf eine Erwärmung um 2 Grad Celsius bis 2050 und 2,7 Grad Celsius bis 2100 zu“, sagte der Klimaforscher und Professor der niederländischen Universität Wageningen. „In dieser Welt werde ich nicht leben wollen, weil die Folgen des Klimawandels nicht mehr beherrschbar sein werden.“
Die Welt steuere sehenden Auges auf eine immer größere Klimakatastrophe zu, sagte Höhne. „Ganze Staaten mit Millionen Menschen werden sich auflösen und umsiedeln müssen.“ Es gehe um deren Existenz und „unmittelbar um unsere Lebensgewohnheiten und unsere Sicherheit“. Bereits in diesem Jahr seien die Auswirkungen für Millionen Menschen spürbar gewesen, sagte er unter anderem mit Blick auf die Überschwemmungen in Pakistan.