Nairobi (epd). Gewerkschaften haben in den malischen Regionen Gao und Ménaka zu einem zweitägigen Generalstreik aufgerufen. Mit dem Ausstand, der am Dienstag begann, forderten die Streikenden die Regierung auf, endlich für Sicherheit in den Regionen im Zentrum und Osten des Landes zu sorgen, berichtete der französische Radiosender RFI. Der Streik sei eine Warnung an die Regierung. Ein Alltag sei in der aktuellen Bedrohungslage kaum möglich.
Auch laut der Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, wird die Lage in Mali immer unsicherer. Die Gewalt von Terrorgruppen, die dem islamistischen Staat nahestehen, steige - besonders in den Regionen Gao und Ménaka, sagte sie in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit RFI. Human Rights Watch berichtete Ende Oktober von hunderten Toten und tausenden Vertriebenen seit März.
Dazu kommen laut Callamard gewalttätige Übergriffe des malischen Militärs auf die Zivilbevölkerung, die sich seit der Ankunft der russischen Söldnertruppe Wagner Anfang des Jahres verstärkt hätten. Die Regierung müsse dringend dafür sorgen, der Straflosigkeit ein Ende zu setzen, forderte die Amnesty-Chefin.
Dass in der Region Gao die UN-Mission Minusma mit rund 1.000 deutschen Soldatinnen und Soldaten stationiert ist, scheint der Zivilbevölkerung nur noch in sehr geringem Ausmaß Schutz zu verschaffen. Auch weil die malische Militärregierung, die nach zwei aufeinanderfolgenden Putschen an der Macht ist, immer wieder die Arbeit der UN-Mission blockiert.