Berlin (epd). Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf sieht die Debatte über die Protestformen der Initiative „Letzte Generation“ kritisch. „Ich kann nicht verstehen, warum solche Aktionen wie jüngst hier im Potsdamer Museum Barberini so eine riesige Diskussion auslösen“, sagte Rahmstorf der in Berlin erscheinenden „tageszeitung“ (Dienstag). Die Attacke mit Kartoffelbrei auf ein Gemälde von Claude Monet im Museum Barberini durch die Klimaaktivisten habe „doch keinen Schaden verursacht“.
Weiter sagte der renommierte Ozeanograf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: „Es ist vielleicht auch keine sehr clevere Aktionsform - obwohl ich dann auch dachte, wenn das so eine Riesendiskussion auslöst, ist es vielleicht ja doch eine clevere Aktionsform.“
Er könne aber nicht verstehen, „warum wir über solche Nebensächlichkeiten eigentlich diskutieren - statt darüber, wie unsere Lebensgrundlagen, die Ökosysteme, kaputtgehen“, sagte Rahmstorf weiter. Bezug nehmend auf eine Aussage des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, fügte der Forscher hinzu: „Radikal sind doch nicht die jungen Leute, die demonstrieren, sondern radikal sind die, die immer so weitermachen wie bisher und dabei unseren ganzen Planeten zerstören.“