Berlin (epd). Die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) hat das Vorgehen von Klima-Demonstrierenden kritisiert. Der Protest der Klimaschutz-Bewegung „Letzte Generation“ führe in eine Sackgasse, auch wenn Demonstrationen für mehr Klimaschutz dringend notwendig seien, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch im RBB-Inforadio. Seit Jahrzehnten würden nicht genug politische Maßnahmen ergriffen. Sie bemängelte, der Kern des Problems werde nicht mehr diskutiert, sondern nur noch die Frage, ob der Protest legitim sei.
Bei einem Unfall zu Wochenbeginn in Berlin hatte ein Lkw eine Radfahrerin erfasst und überrollt. Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr traf verzögert am Unfallort ein, da es auf der von den Klimaaktivisten blockierten A100 im Stau stand. Künast forderte die Aktivisten auf, den Vorfall nicht nur zu bedauern, sondern auch das künftige Vorgehen zu überdenken.
Die Bundestagsabgeordnete räumte klimapolitische Versäumnisse ein: „Offensichtlich erreichen wir die Ziele nicht und haben seit Jahren, Jahrzehnten nicht genug politische Maßnahmen ergriffen.“ Die Gesellschaft müsse sich gerade mit Blick auf junge Leute und deren Leben fragen, warum nicht genug getan werde. Künast warnte in diesem Zusammenhang vor einer „Ablenkungsdebatte“, die den Blick auf die aktuellen Protestformen verengt.