Köln (epd). Die Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“ ist nach eigenem Bekunden „bestürzt“ über die Behinderung eines Rettungseinsatzes bei einer ihrer Protestkundgebungen in Berlin. „Wir wollen bei allen unseren Aktionen das Leben aller Menschen schützen“, sagte der Sprecher und Aktivist der Bewegung, Jakob Beyer, am Mittwoch im Deutschlandfunk. Zugleich kündigte er an, die Proteste fortzusetzen.
Beyer betonte, „Letzte Generation“ achte stets darauf, bei ihren Aktionen eine Rettungsgasse bilden zu können, und habe das auch immer wieder getan. Bei dem Unfall in Berlin hatte ein Lkw eine Radfahrerin erfasst und überrollt. Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr traf verzögert am Unfallort ein, da es auf der von den Klimaaktivisten blockierten A100 im Stau stand. Beyer sagte, es komme immer wieder vor, dass Rettungsfahrzeuge im Stau stünden und deshalb nicht pünktlich ankämen.
„Wir wollen die Verantwortung auf jeden Fall nicht von uns weisen“, betonte der Klima-Aktivist, „aber wir wollen nicht mehr ignoriert werden.“ Da die Proteste von „Fridays for Future“ mit 1,5 Millionen Teilnehmern wirkungslos geblieben seien, müssten die drastischeren Aktionen weitergehen. Drei Milliarden Menschen seien in ihrer Existenz bedroht, „weil wir auf einen absoluten Klimakollaps zurasen“. Im Namen von „Letzte Generation“ kündigte der Sprecher an, „weiter Druck zu machen, weiter den Druck zu erhöhen, weiter Widerstand zu leisten“.
Seit Anfang des Jahres haben Mitglieder der „Letzten Generation“ wiederholt Straßen und Autobahnzufahrten blockiert, indem sie sich auf dem Asphalt festklebten, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen. Zuletzt klebten sich Aktivisten in mehreren Museen an Kunstwerken fest und schütteten Lebensmittel wie Kartoffelbrei auf wertvolle Bilder.