EU finanziert Grenzschutzabkommen über 80 Millionen Euro mit Ägypten

EU finanziert Grenzschutzabkommen über 80 Millionen Euro mit Ägypten

Brüssel (epd). Die Europäische Union verstärkt ihre Maßnahmen zum Schutz der EU-Außengrenze in Drittstaaten und schließt einen Vertrag mit Ägypten, der Investitionen von 80 Millionen Euro vorsieht. Im laufenden Jahr sollen die ersten 23 Millionen Euro fließen. „Das ist erst der Beginn einer sich vertiefenden Kooperation zur Grenzkontrolle. Wir werden nächstes Jahr ein zweites Paket über 57 Millionen Euro lancieren“, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag in Brüssel.

Eine EU-Delegation hatte das Abkommen am Sonntag in Ägypten unterzeichnet. „Im Rahmen dieses Vertrags werden wir der ägyptischen Küstenwache und dem Grenzschutz Ausrüstung für eine wirksame Grenzüberwachung sowie für Such- und Rettungsmaßnahmen zu Land und zu Wasser liefern“, erklärte EU-Kommissar Olivér Várhelyi am Sonntag in Kairo.

Im Jahr 2022 haben wieder mehr Menschen versucht, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Das zeigte eine Analyse, die Mitte Oktober im EU-Bericht zu Migration und Asyl in Brüssel veröffentlicht wurde. Während die EU 2019 und 2021 rund 80.000 irreguläre Grenzübertritte über das Mittelmeer zählte, war diese Zahl mit etwa 120.000 in den ersten neun Monaten 2022 deutlich höher.

Die zentrale Mittelmeerroute blieb laut der Studie der häufigste Fluchtweg nach Europa. Die meisten Menschen wagten die Überfahrt demnach aus Libyen oder Tunesien,16 Prozent kamen über die Türkei.