Neubauer: Müssen über Klimawandel und nicht über Protestformen reden

Neubauer: Müssen über Klimawandel und nicht über Protestformen reden

Berlin (epd). Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer glaubt an die Wirksamkeit von Protesten. „Daran muss ich gar nicht glauben, ich sehe es“, sagte die 26-Jährige der „Berliner Zeitung“ (Samstag). Das nicht zu sehen und nicht zu berichten, sei das größte Ziel all derer, die es nicht wahrhaben wollen: „Das ist leider auch die Macht, die Menschen entfalten können.“

Unser Alltag sei durchsetzt von Errungenschaften von Menschen, die sich zusammengetan haben, um Dinge zu verändern, sagte Neubauer: „Fünf-Tage-Woche, Gewerkschaften, Frauenwahlrechte, Homo-Ehen, die Gleichberechtigung. Dahinter steckt die Energie der Leute, die sich nicht aufhalten lassen von den Märchen über eine Welt, in der die Dinge schon festgelegt sind.“

Dabei sollte nach Neubauers Ansicht nicht über Grenzen des Protests diskutiert werden, wie radikal er sein darf und ob man dafür Tomatensuppe auf Kunstwerke schütten und sich an Straßen festkleben darf. „Die entscheidende Frage ist für mich: Gibt es Grenzen der Klimazerstörung? Die sollte es geben und die werden von niemandem aufgezeigt. Das ist die Debatte, die wir führen sollten“, sagte sie.

Neubauer ist das Gesicht der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ in Deutschland. Gemeinsam mit ihrer Großmutter Dagmar Reemtsma, einer 90-jährigen Umwelt und Anti-Atomkraft-Aktivistin, hat sie das jüngst das Buch „Gegen die Ohnmacht“ veröffentlicht.