Berlin verzichtet auf Schulgeld für Azubis der Gesundheitsfachberufe

Berlin verzichtet auf Schulgeld für Azubis der Gesundheitsfachberufe

Berlin (epd). Auszubildende von Gesundheitsfachberufen müssen in Berlin künftig kein Schulgeld mehr zahlen. Zum Start des im Herbst beginnenden Ausbildungsjahres sei die Schulgeldfreiheit für die Gesundheitsfachberufe vollständig umgesetzt worden, erklärte Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Freitag in Berlin.

Auch Schulen in freier Trägerschaft seien Vereinbarungen angeboten worden, um einen Verzicht auf Schulgelder zu ermöglichen. Der Senat habe dafür 3,5 Millionen Euro für 2022 und vier Millionen Euro für 2023 im Doppelhaushalt zur Verfügung gestellt.

Damit könnten die noch rund 900 Berliner Auszubildenden in den Gesundheitsfachberufen, deren Schulen keine Kooperationsvereinbarungen mit Kliniken abgeschlossen haben, rückwirkend zum Beginn dieses Ausbildungssemesters vom Schulgeld befreit werden. Im Ergebnis würden dann alle 3.350 Berliner Auszubildenden der Gesundheitsfachberufe kein Schulgeld mehr bezahlen müssen.

Gote hofft, damit die Attraktivität der Ausbildungen zu steigern. Sie sprach von einem wichtigen Meilenstein, „um die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Berlin auch in Zukunft zu sichern“. Damit sei eine wesentliche Hürde gefallen, um eine Ausbildung in diesem Bereich zu absolvieren.

Auch andere Bundesländer verfahren bereits so. So wurde in Hessen das Schulgeld für Schüler etwa der Diätassistenz, Ergotherapie, Logopädie, Medizinisch-technischen Assistenz und Podologie gestrichen. Thüringen hatte das Schulgeld ebenfalls abgeschafft, dann aber auch Kostengründen teilweise wieder eingeführt. Auch Rheinland-Pfalz übernimmt künftig das Schulgeld für angehende Ergotherapeuten, Logopäden, Masseure oder Medizinisch-technischen Assistenten, die sich an privaten Schulen ausbilden lassen.