München (epd). Bayern, Sachsen und Thüringen fordern ein Ende der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht. In einem gemeinsamen Brief forderten der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sowie seine Amtskolleginnen Petra Köpping (Sachsen, SPD) und Heike Werner (Thüringen, Linke) Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Donnerstag auf, die Pflege-Impfpflicht nicht zu verlängern. Die bislang geltende Regelung müsse zum 1. Januar 2023 auslaufen. Die Regelung läuft planmäßig Ende des Jahres aus. Offen ist, ob sie verlängert werden soll.
Holetschek sagte, dass die Corona-Impfpflicht im Gesundheitssektor mehr Schaden als Nutzen bringe. Jede verfügbare Arbeitskraft in Medizin, Pflege und Eingliederungshilfe werde gebraucht. Man könne es sich nicht erlauben, „mit einer mittlerweile völlig überholten Maßnahme diesen Bereich weiter zu strapazieren“ und Fachpersonal in andere Berufe oder ins Ausland zu verdrängen.
Petra Köpping sagte, dass die Pflege-Impfpflicht unter dem Einfluss der Delta-Variante mit hohen Erkrankungs- und Todeszahlen sowie schweren Verläufen und einer enormen Auslastung der Behandlungskapazitäten beschlossen worden sei. Heute hätten sich mit der Omikron-Variante die Voraussetzungen geändert. Heike Werner sagte, dass die weitere Durchsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht allein auf dem Rücken derer ausgetragen werde, die das Gesundheitssystem in den vergangenen Jahren am Laufen gehalten hätten.