Köln (epd). Angesichts zunehmender Ernährungskrisen mahnt die Welthungerhilfe mehr Engagement der Staatengemeinschaft im Kampf gegen den Hunger an. Es brauche eine Politik, die „konsequent das Menschenrecht auf Nahrung ins Zentrum stellt“, forderte die Programmdirektorin der Organisation, Bettina Iseli, am Mittwoch im Deutschlandfunk. Anderenfalls werde das Ziel, bis 2030 eine Welt ohne Hunger zu schaffen, nicht erreicht.
Ihr bereite große Sorgen, dass nach jahrelangen Fortschritten die globale Hungerbekämpfung stagniere, sagte Iseli. „Wir kommen nicht weiter.“ Die Zahl der unterernährten Menschen sei gestiegen - „und das sind keine kurzfristigen Trends“. Sie kritisierte, dass die aktuellen Planungen für den Bundeshaushalt beim Auswärtigen Amt und beim Bundesentwicklungsministerium Kürzungen vorsähen.
Nach Angaben der Hilfsorganisation ist die Zahl der Hungernden im vergangenen Jahr auf 828 Millionen gestiegen. Im Vorjahr lag die Zahl der chronisch unterernährten Menschen demnach bei bis zu 811 Millionen. Als Ursache gelten die gestiegenen Preise für Lebensmittel, Konflikte und Kriege sowie der Klimawandel.