Berliner Geberkonferenz sagt rund 2,6 Milliarden Euro gegen Polio zu

Berliner Geberkonferenz sagt rund 2,6 Milliarden Euro gegen Polio zu

Berlin (epd). Für die Ausrottung von Polio hat eine internationale Geberkonferenz in Berlin etwa 2,6 Milliarden Euro bis 2026 zugesagt. Wie Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Dienstag mitteilte, kommen die Gelder von 17 privaten und öffentlichen Gebern. Deutschland sagte demnach 72 Millionen Euro zu, die USA umgerechnet rund 114 Millionen und die Bill und Melinda Gates Stiftung etwa 1,2 Milliarden Euro. Polio oder Kinderlähmung ist eine durch Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die nur durch Impfungen eingedämmt werden kann. Die Erkrankung führt zu Lähmungserscheinungen, bei einem schlimmen Krankheitsverlauf auch zum Tod durch Atemlähmung.

Schulze, die gemeinsam mit dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Ghebreyesus, und der Exekutivdirektorin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen Unicef, Catherine Russell, zu der Veranstaltung eingeladen hat, erklärte: „Wir haben jetzt eine realistische Chance, Polio komplett auszurotten - die wollen wir gemeinsam nutzen.“ Mit dem zugesagten Geld sollen den Angaben zufolge 370 Millionen Kinder geimpft werden.

Gehäuft gibt es Fälle von Kinderlähmung noch in zwei Ländern, in Afghanistan und Pakistan. Zuletzt traten allerdings neue Fälle auch in Ländern auf, die eigentlich als Polio-frei galten. Seit der Gründung der Globalen Polio-Initiative (GPEI) 1988 wurden den Angaben zufolge mehr als 2,5 Milliarden Kinder geimpft, die Zahl der Erkrankungen ging um 99 Prozent zurück.